Freitag, 30. Januar 2009

fünfter Task

Schon beim Breafing waren ratlose Gesichter zu sehen. Das verhieß nichts Gutes! Der Task heute sollte wirklich schwierig werden. Die erste Boje ging ins Flachland, dann zurück über das Hochplateau in die entgegen gesetzte Richtung hinter Valle de Bravo. Klar war, dass diese Boje nicht direkt angeflogen werden konnte. Weiter ging es wieder zurück zum Hochplateau, Richtung „Peñon“ (Nähe Startplatz) – bedeutete, gegen den Wind ins Lee. Nach dem Peñon wieder ins Flachland in unbekanntes Terrain. Wieder kein direkter Anhaltspunkt wie dies geflogen werden sollte. Danach sollte es wieder ins Hochplateau gehen und ins Ziel (eine Farm östlich von der letzten Boje).

Peñon

Das Race startete wie üblich um 12:45. Heute war es doch eher bockig im Startpulk und ich kassierte mehrere Klapper. Leider gelang mir der Start nicht wirklich und das nachfliegen war mühsam. Die Bärte nur sehr zäh und stark Windversetzt. Ich brauchte viel zu lange um hochzukommen. Endlich wieder am Weg Richtung 2ter Boje, war schon klar, dass das ein hartes Stück arbeit würde. Es ging nicht wirklich gut hoch und ich schaffte es trotz vieler Versuche nicht mehr zurück ans Plateau. Kurz nach der 2ten Boje stand ich abermals am Boden – das Reslutat: 44,6 km. Langsam wird es doch deprimierend! Aber morgen ist wieder ein Tag und wir werden sehen was dann wird.

Donnerstag, 29. Januar 2009

vierter Task

Am Abend des Vortages, klebten wir die VW Logos in unsere Schirme, da wir vom VW Werk in Mexiko einen VW Bus zur Verfügung gestellt bekamen. Jetzt ziert jeden Österreicherschirm ein 1x1 m großes VW Logo. ;) Bei dieser Gelegenheit schnappte Heli sich mal meine Gurte und fragte mich, was ich da mit dem Speedsystem gemacht habe? „Eine Umlenkrolle.“ erwiderte ich, da ich sonst keine Chance hatte das Gas zu treten. Kurzum beschloss Heli gleich mal mein Gurtzeug genauer zu betrachten. Nur beim betrachten blieb es nicht und schon wurde aus meinem Gurtzeug eine Baustelle. Zwei neue große Rollen, mit Spannband über den Rücken sollen mir das Gas geben erleichtern.

So war es dann auch. Gleich nach dem Start probierte ich mein verbessertes Speedsystem aus und war erstaunt wie leicht es auf einmal ging. So macht das Fliegen doch erst richtig Spaß ;). Der Start um 13:00 Uhr gelang recht gut. Ich war vorne dabei, konnte aber keine gute Thermik finden und viel immer weiter zurück. Die Ridge entlang hin und wieder retour verlor ich viel Zeit. Jetzt ging es um die Querung über das Hochplateau. Wirklich viel Höhe hatten ich und ca. 10 andere Piloten nicht und so schoben wir den Abflug immer weiter hinaus. Doch es half nichts mit nur geringer Höhe flogen wir direkt auf einen kleinen Hügel am Hochplateau zu. Dort ging es nicht und wir mussten tief weiterfliegen. Gott sei Dank fanden wir dann doch etwas und kämpften uns bis zur Wolkenbasis durch. Dort angekommen ging es wie am Schnürchen. Immer wieder unter den Wolken aufdrehen flogen wir die nächsten 15 km bis zur nächsten Boje mit Rückenwind. Angekommen hieß es gegen den Wind anzukämpfen. Ich entschied mich unter den Wolken hoch zu bleiben und mit Gas (welches jetzt spitzenmäßig funktionierte) mich stetig vorwärts zu kämpfen. Ich wusste schon, dass die nächste Boje nicht leicht wird, da wir diese Leeseitig anfliegen mussten. Auf einem Hügel ca. 7 km vor der nächsten Boje, wollte ich nochmals aufdrehen, doch war dies äußerst schwierig. Ich fand einen engen Bart und kurbelte mich hoch, als ein anderer Flieger sich zur gesellte und entgegen meiner Richtung zu drehen begann. Dies gefiel mir gar nicht und nach einigen Umdrehungen passte ich mich seiner Drehrichtung an. Ein fataler Fehler wie sich später herausstellte. Wir verloren den Bart und schafften es aufgrund der doch zu geringen Höhe nicht mehr auf die Luvseite der Ridge. Im Lee spülte es mich direkt hinunter und ich hatte keine Chance mehr Höhe zu machen. Somit musste ich nach ca. 60 km aufgeben. Die heutige Aufgabe über 84,4 km schafften leider nur Heli und Alex. Armin, Tom und ich standen leider am Boden. Doch ich bin nach wie vor guter Dinge und freue mich schon auf den morgigen Flug. Hier fliegen ist wirklich ein gutes Training und ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen besser Punkten werde. ;)

PS: noch ein paar Fotos mehr ... Galerie

Dienstag, 27. Januar 2009

dritter Task

Nachdem gestern abermals ca. 90 Piloten das Ziel erreichten entschied der Veranstalter, dass heute 94,4 km geflogen werden. Schon der Start verhieß nichts gutes. Es ging nicht wirklich hoch und auch bei der ersten Boje konnten wir nicht viel Höhe machen. Dementsprechend tief kam ich im Gebirge an. Doch ich hatte Glück und konnte wieder auf 2600 (ca. 200 m über dem Plateau) aufdrehen. Die nächste Boje führte ins Flachland. Bereits als ich den anderen zusah, wusste ich, dass das heute kein Spaß wird ... Blauthermik und nur vereinzelt hatten wir kaum Chance Höhe zu machen. Bei der zweiten Boje angekommen (eine kleine Anhöhe) dachte ich mir, ich kann schon Landen gehen - doch ich schaffte es abermals mich auf 2600 hochzuarbeiten. Wieder zurück übers Flachland zum "Peñon" (eine markente Erhöhung - bekannt für dieses Gebiet) - doch diesmal hatte ich kein Glück mehr. Ich versuchte mich hochzusouren, doch auch dies gelang nicht. Nach 15 Minuten immer in der selben Höhe gab ich doch auf und ging landen ... nur 30,4 km. Dieses Resultat wird mich weit zurückwerfen, aber es kommen ja noch ein paar Tage an denen ich hoffentlich mehr Glück habe! ;)

Die Flüge der letzten Tage:
Flug vom 2ten Task
Flug vom 1ten Task

WM Mexiko ... erster und zweiter Task

erster Task

Wie gewohnt fuhren wir wieder als letztes auf den Startplatz. Dabei nahmen wir einen Italiener aus Bassano del Grappa mit. Beim Plaudern fragten wir ihn ob er beim Bewerb mitfliegt, da er uns als Wettkampfpilot bekannt war. Doch er verbringt nur seine Ferien hier. Da kam die Frage retour: „Do you fly before or after the competition?“ … Ein gelächter brach aus mit den Prompten Antwort: „In the competition!“

Am Startplatz angekommen war klar, dass wir um nichts zu spät kamen. Das Breafing begann ca. 20 Min. später. Es wurde eine Strecke von ca. 74,5 km ausgeschrieben. Wir bereiteten uns vor da wir schon 45 Min. (11:45) nach dem Breafing starten konnten. Das Race begann um 13:00 Uhr. Es gab zwar eine Startreihenfolge, aber durch die Enge des Durchganges kam ich einfach nicht nach vorne. Daher startete ich ziemlich spät und war beim Start des Race doch etwas Tiefer als gewünscht. Mit diesem Rückstand entschied ich daher doch einfach immer hoch und zügig zu fliegen, da tiefere doch kämpfen mussten Höhe zu machen. Diese Taktik ging auf und ich flog - mit 27 Minuten Rückstand auf den Besten - nach 2 h 28 ins Ziel. Alle Österreicher schafften es ins mit sehr guten Leistungen ins Ziel:

3. Heli
11. Armin
29. Tom
36. Alex
84. Marion (6. Dame)

zweiter Task

Heute wurde der Task um 12:45 gestartet. Die Aufgabe war mit 91 km doch anspruchsvoll. Bereits die erste und zweite Boje (ca. 40 km) führten uns übers Flachland. Nach der zweiten Boje trennten sich die Bulks. Einige flogen übers Flachland und die anderen (darunter ich) flogen zurück ins Gebirge um dort die Querung übers Plateau zu machen. Es ging doch recht schwer voran. Die letzten 20 km übers Hochplateau trennte die Piloten abermals. Einige versuchten es übers Hochplateau und andere darum herum. Ich wählte das Hochplateau, da dies die kürzeste Strecke war. Spät aber doch gelangte ich ins Ziel. Nur knapp vor mir gelangten Alex und Heli ins Ziel. Armin wurde bester Österreicher, nur Tom hatte Pech und kam bei der zweiten Boje im Flachland nicht mehr hoch. Wieder ein genialer Flugtag zu Ende gegangen. Es ist wirklich genial hier zu fliegen. Mein Schirm geht spitze und ich gewöhne mich immer besser daran. Positiv für mich ist, dass heute nur wenige Frauen ins Ziel kamen.

55. Armin
72. Heli
79. Alex
82. Marion (4. Dame)
140. Tom

Ein paar Fotos sind unter "meine Fotos" zu finden ;)

Sonntag, 25. Januar 2009

WM Mexiko ... Anreise und Trainings

Anreise
Bereits am Flughafen München hatten wir ca. eine Stunde Verspätung. Somit hieß es laufen, um unseren Anschlussflug nach Mexiko nicht zu versäumen. Nach ca. 11 Stunden kamen wir dann in Mexiko City an - nur teils ohne Gepäck. Zwar waren die Swing Schirme von Alex, Tom und mir da, aber Armin’s und Peters Schirm sowie das gesamte restliche Gepäck war in Amsterdam geblieben. Da das Werksauto von VW ach noch abzuholen war, entschieden wir uns, uns zu trennen. Armin und Tom fuhren das Auto abholen sowie das restliche Gepäck am nächsten Tag, der Rest fuhr mit den Schweizern nach Valle de Bravo.

erster Trainingstag
Bereits am nächsten Morgen wurden wir am Startplatz von Schauergeschichten der letzten Tage überhäuft. Vor allem am Vortag gingen viele mit dem Retter ab und die vielen Windscherungen auf den Hochplateaus sorgten für sportliche Bedingungen. Trotz leicht mulmigem Gefühl entschied ich mich zu fliegen, da ich ja doch mal wissen wollte, wie gut ich mit meinem Schirm zu Recht kam. Während des Fluges wurde ich jedoch positiv überrascht. Ich kam wirklich gut mit ihm zurecht. Zwar waren die Passagen im Lee ziemlich sportlich aber mein WRC flog brav dahin. Ich flog mit Alex gemütlich Richtung Landeplatz, am Fuße des Sees, in Valle de Bravo. Wieder zurück im Quartier hieß es für mich, die Ortschaft zu erkunden. Klein, aber mit vielen verschiedenen Märkten und Geschäften, waren die Straßen doch sehr belebt. Dies ging auch bis zum Abend so weiter. Beobachten konnten wir dies über die Terrasse eines gemütlichen Speiselokals wo wir unser Abendessen einnahmen. Spät aber doch gelangten dann auch Armin und Tom nach Valle de Bravo mit dem restlichen Gepäck.

zweiter Trainingstag
Nach der Registrierung im HQ fuhren wir abermals auf den Startplatz. Die Bedingungen waren etwas besser aber dafür auch anspruchsvoller. Es gelang mir zwar Höhe zu machen, aber dafür versetzte mich der Wind so stark, dass ich wieder gegen den Wind anfliegen musste und dabei viel Höhe verlor. Ich schaffte es dann aber doch mich Richtung Westen (zum Pinion) vorzukämpfen. Gemeinsam mit Alex und Tom konnte ich abermals Höhe machen. Leider musste ich dann mit einen 70% Klapper kämpfen und verlor zu viel Höhe um den Sprung übers Hochplateau ins nächste Tal zu schaffen. Auch fand ich keine Thermik mehr, im Gegenteil – nur noch mehr Sinken. Da Heli aufgrund nicht passender Einstellungen beim Schirm landen gegangen war entschied ich mich zu ihm zu stoßen und zurück nach Vall de Bravo zu fahren. Am Abend fand dann die Welcome Caremony statt. Eine Parade vom Hauptplatz bis zum HQ wurde von allen Seiten bestaunt und bejubelt. Die Parade wurde von einer Kinderkapelle angeführt. Hinterher kamen schon die Piloten, nach Nationen sortiert und jede bzw. jeder mit einem Kind an der Hand. Ich durfte dabei die österreichische Fahne tragen. Nach einigen Ansprachen beim HQ gingen wir zum offiziellen Dinner der Veranstaltung.

Ein paar Bilder sind hier zu finden: HP von Stefan Mast