Dienstag, 1. Juli 2008

10th FAI EUROPEAN PARAGLIDING CHAMPIONSHIP in Serbien

Dienstag, 01. Juli 2008

Heute war Frühaufstehen angesagt, da wir beim Security Meeting um 8:00 erscheinen mussten (Pflicht). Danach hieß es zusammenpacken und ab auf den Berg ... dachten wir. Wir entschieden uns für den großen Bus, der jedoch nicht auf den Berg fuhr, sondern nur bis zur letzten Ortschaft am Fuße des Berges. Dort hieß es dann warten auf die kleineren Busse. Aufgrund des großen Andrangs entschieden wir uns für den letzten Bus, da das Warten im Schatten der Häuser doch erträglicher war als am Startplatz in der brütenden Hitze. Bis wir jedoch oben ankamen war es bereits 13:00. Fazit: ingesamt brauchten wir über 3 Stunden für nur 20 km zum Startplatz! Oben angekommen bereiteten wir uns auf den Start vor (Auslegen vom Schirm), nur um dann beim Briefing, während der Schweigeminute für den in Spanien verstorbenen Wettkampfpiloten, ein unüberhörbares Donnern zu vernehmen. Somit hieß es wieder zusammenpacken und zurück zum Quartier. Auch so kann man einen Tag bei einem Wettkampf verbringen ;)

Montag, 30. Juni 2008

10th FAI European Paragliding Championship ... Serbien (Ersten Tage)

Wir (Tom Brandlehner, Peter Brandlehner und ich) sind nach einer ca. 12-stündigen Autofahrt in Niska Banja – nahe Niš - angekommen und haben gleich mal das Quartier bezogen - ein feines Haus, das über zwei Stockwerke und insgesamt 4 Schlafzimmer und zwei Bäder verfügt. Es ist zwar etwas "altfatrisch" aber doch wohnlich, wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat. Der Rest des 'Team Austria' - Heli Eichholzer, Alex Schalber, Armin Eder, Martin Brunn und Thomas Berger (Teamchef) – erreichten Niska Banja - nach ein paar Pannen – schließlich auch um Mitternacht. Pannen: Martin versäumte den ersten Zug, woraufhin die Abfahrt verschoben werden musste und Alex, der mit Fam. Brandlehner und mir mitfahren sollte, verfrachtete seinen Pass ins falsche Auto, woraufhin er auf der Raststation Feistritz auf die anderen warten musste.

Am SO hieß es dann gleich mal fliegen und es wurde bald klar, dass es aufgrund der geringen Höhe schwierig werden würde, nicht gleich wieder am Boden zu stehen. Ich habe es beim zweiten Versuch dann doch geschafft und flog in Richtung Landeplatz (ca. 10 km entfernt). Leider gelang es mir um ca. 1,5 km nicht diesen zu erreichen, da der Gegenwind und die geringe Höhe gegen mich arbeiteten :)

Am Abend beschlossen wir uns das EM Fußball Endspiel in der Fan-Meile von Niš anzusehen. Leider gab es innerhalb der Fan-Meile kein einziges Speiselokal. Innerhalb der Pause war Helis Hunger dann doch zu groß und Alex, Peter und Heli machte sich auf die Suche nach kulinarischer Verpflegung. Erfolgreich kehrten sie zum restlichen Team zurück und brachten uns einen schmackhaften Snack. Auch das Ergebnis DEU:ESP (0:1) erfreute unser Herz und ließ uns guter Dinge in unser Quartier zurückkehren.

Für heute (MO) hat der Großteil des "Team Austria" beschlossen einen Ruhetag einzulegen und zu entspannen.

Montag, 2. Juni 2008

Alpen Open



Bei der Rückreise von Grindelwald schauten Heli und ich noch beim Alpen Open vorbei. Bereits am Samstag sind die Piloten (ca. 52) 36,4 km geflogen. Mehr war aufgrund der Wettervorhersage nicht möglich.

Für Sonntag sah die Wetterprognose perfekt aus. Dementsprechend wurde auch ein Task von 89,4 km ausgeschrieben. Die Strecke verlief entlang der Nordkette bis über den Achensee und wieder zurück zum Startplatz und 13,3 km zurück zum Landeplatz. Den meisten Piloten ist bewusst, dass das Fliegen an der Nordkette starker Nerven bedarf. Am Landeplatz hieß der Kommentar eines Piloten: „Heute war ein Tag für Männer!“ Dem muss ich jedoch widersprechen. Auch ich behielt die Nerven und wollte mir selbst beweisen, dass ich es - nach dem Desaster in der Schweiz – nach wie vor konnte! Leider hatte ich – wie auch einige andere Piloten - kurz nach der Startboje (1. Wendepunkte) die erste Baustelle. Wir kamen zu tief und mussten, durch mühevolles und langwieriges Entlangkratzen, wieder Höhe machen. Schnell war klar, dass heute zu tief kommen verhängnisvoll war. Dementsprechend hielt ich mich danach nur mehr zwischen 2100 und 2700 auf.Die Rechnung ging auf und mit viel Gas konnte ich mit einigen guten Piloten mithalten. Durch gutes taktisches Fliegen und etwas Risiko gelangte ich mit genügend Sicherheitshöhe ins Ziel. Wie ich später erfuhr – die einzige Frau. *gg*

Achensee

Leider hatte dieser Tag auch seine Schattenseiten. Es kam zu zwei Abgängen mit dem Retter. Durch die starke Thermik landeten beide Piloten nicht gerade sanft und verletzten sich schwer. Richard Edlinger brach sich das Wadenbein 2 mal und 4 Rippen. Lisa brach sich einen Wirbel. An beide Piloten – GUTE BESSERUNG!

Flug Alpen Open ... Task 2

Resultate:

Offene Klasse:
1. Alex Schalber
2. Rudi Untermoser
3. Gerald Ameseder

Serienklasse:
1. Sindelka Stefan

Resultate: Task 2

PWC Grindelwald ... Tag 7 (Siegerehrung)

Dieser Tag wurde als der Vielversprechendste für einen Durchgang vorhergesagt. Dem war aber leider nicht so. Viel Feuchtigkeit und zu wenig Wind – der die Bewölkung wegblasen könnte – führten dazu, dass wir zwar auf den Startplatz (First) fuhren, aber leider keinen Durchgang flogen. Somit wurde die Siegerehrung zur Freude aller auf 16:00 Uhr vorverlegt. Zwischenzeitlich konnten wir beim Semifinale des Bolder-Worldcups zusehen und staunen.

Am meisten freuten wir uns aber, dass Peter Frauenschuh als 2ter am Podest stand.


Resultate: Overall Grindelwald

2. Peter Frauenschuh
24. Martin Brunn
28. Helmuth Eichholzer
99. Marion Slunka

Freitag, 30. Mai 2008

PWC Grindelwald ... Tag 6

Endlich war es dann so weit! Die heutige morgen SMS lautete: Briefing 10:30 at the Restaurant at First. Be on Time – thanks. Urs and Martin

Die Wetterprognose besagte weniger Wind, aber dafür Gewitter am Nachmittag von SW kommend. Die Basis war bereits am Morgen sehr tief und somit der Startplatz noch in Nebelschwaden. Nichts desto trotz schrieb das Tasksetting ein Race von 44,2 km aus.



Der Start wurde aufgrund der sich schließenden Wolkendecke verschoben, doch heute hatten wir Glück! Es machte wieder auf und der Start wurde auf 12:40 festgesetzt. Um 13:25 begann das Race. Einige Piloten schafften es sogar weit oberhalb der Basis zu starten ca. 3000. Unter den Piloten befand sich auch unser Schuh. Jedoch bedeutete dies nicht gerade einen gravierenden Vorteil, da der Südwind auf dieser Höhe relativ stark war und Schuh gerade mal mit 15 km/h vorwärts kam.



Der Start gelang optimal und das hin und her fliegen an der Wand konnte durch einen geradeaus Flug und Konturfliegen bewältigt werden. Der Wendepunkt nahe des großen Scheidecks führte zur ersten Spaltung der Piloten … das Feld war bis dahin eigentlich geschlossen. Schuh flog mit einem Teil des Feldes niedrig, wieder dem Hang entlang Richtung Startplatz zurück um dort noch einmal Höhe zu machen, um von dort aus den letzten Wendepunkt am Fuße des Eigers anzufliegen. Von dort aus ging es direkt ins Ziel. Das zweite Feld machte am großen Scheideck Höhe und flog den Wendepunkt am Eiger direkt an. Die Zweite Variante war die Schnellere, aber Schuh schaffte es trotzdem als 5tes ins Ziel mit 47 sec Rückstand auf den Führenden Morgenthaler. Damit hat Schuh sich selbst ein feines Geburtstagsgeschenk gemacht. Martin und Heli waren leider etwas zu langsam, da die Piloten im Sekundentakt ins Ziel geflogen sind:

5. Schuh
49. Martin
73. Heli
>100 Marion

Ich hab es leider versemmelt … kam beim großen Scheideck zu tief an und konnte keine Höhe mehr machen. Aufgrund der Vielzahl von Stromleitungen entschied ich mich oben einzulanden und etwas „wandern“ zu gehen, um an der Straße vom Rückholer aufgelesen zu werden.

PS: alle Fotos zum PWC Grindelwald sind in meiner Galerie zu finden!

Dienstag, 27. Mai 2008

Grindelwald ... Tag 2, Tag 3, usw. - Alternativprogramm

Tag 2:

No Task today (strong Wind at Hight, Föhn in Afternoon). Weather Info at HQ and Gondola. Best wishes, Urs and Martin

Abendprogramm … Diashow von Chrigel Maurer


Tag 3:

No task today, Lunchpacket at HQ. Tomorrow realistic chance for small task: decreasing wind, increasing high clouds. U&M

Kommen wir nicht zum fliegen, ist halt Alternativprogramm angesagt. Den ganzen Tag im Zimmer hocken geht halt auch nicht! Also wurde ein Ausflug zum Grindelwalder Gletscher geplant. Erstmal in die Schlucht, die leider aber nicht all zu weit führte und daher keine Herausforderung bot.

Schlucht zur Gletscherzunge

Das geht doch viel besser dachten wir – Martin, Schuh und ich – uns. Eine Tour auf den Berg wurde geplant. Ein paar Höhenmeter später fanden wir einen schmalen Weg die Felswand entlang um dem Gletscher doch etwas näher zu kommen. ca. 100 km/h Wind sorgte dafür, dass uns nicht all zu heiß wurde beim Aufstieg. Irgend wann ging es dann aber doch nicht mehr weiter und wir genossen den Blick auf den leider doch merklich zurück gegangenen Gletscher!

Grindelwalder Gletscher

Abendprogramm … In memorial of Matthias Rothen – Film Gravity


Tag 4:

No Task today. Wind will decrease, but hight cluds increase. Maybe flyable at Interlakten at afternoon. M.

Small chance for task on thu and fri, significant chance on sat. If you are leaving anyway do not forget to check out from the competition in the HQ. Martin

Vorerst entschieden wir uns mal bis Samstag zu bleiben! Schließlich wollen wir ja doch jede auch nur erdenkliche Chance nutzen! Unser Alternativprogramm heute sah so aus, dass Heli vorbei kam - um nach einem leckeren Kuchen unserer Vermieterin - uns zu bitten seinen Schirm mit dem KUCHLER BLOCKHAUS Logo zu bekleben. Klar war, dass Heli auf die Hilfsbereitschaft von Schuh und mir setzen konnte. Leider wussten wir nicht, dass das eine Drecksarbeit war und wir alleine dafür ca. 4 Stunden brauchten. Endlich fertig hieß es dann aber mal das Sportzentrum etwas genauer betrachten und fanden einen Raum in dem wir Tischtennis und Badminton spielen konnten. Nachdem wir uns ausgepowert hatten, genossen wir (Martin, Schuh, Heli, Eva und ich) leckere selbst gemachte Spaghetti, bis das Abendprogramm begann!

Abendprogramm … Vortrag von den Huber Buam – Thomas Huber berichtet von den Höhen und Tiefen seiner Kletterkarriere und der Erstellung des Weltrekords auf der „Nose“ im Speedclimbing von 2h 45 mit seinem Bruder Alex.


Tag 5:

Und wieder lautete das Ergebnis …SMS: no task today (strong wind, probability for föhn even at interlaken). Tomorrow 60 % chance for early small task.

Heute war wieder Alternativprogramm vom Feinsten angesagt. Nachdem wir nicht fliegen konnten, wollten wir trotzdem wenigstens das Gefühl des Fliegens erleben und gingen „Canyon Jumping“ … 85 Meter hohe Wand, hinab in die Gletscherschlucht. Heli musste ins Advance Werk und ließ uns Eva da. Also hieß es zwei Männer und zwei Frauen wagten den Sprung in die Tiefe. Doch etwas aufgerecht aber mit viel Freude gings an den Rand der Schlucht. Wir waren nicht die Einzigen – so gesellten sich vorwiegend die Slowenen und Schweizer hinzu, da es ein Angebot von 20 Franken für Piloten gab.

Eva und ich - vor dem Sprung

Eva sprang von uns Österreichern als erste, gleich gefolgt von mir und Schuh. Martin wollte noch ein bisschen Filmen und folgte zuletzt. Der Schritt in den 50 m Hohen freien Fall war schon eine Überwindung aber das Gefühl und der Adrenalinausstoß – unbezahlbar … einfach genial.



Der Tag war damit aber noch nicht am Ende. So entschieden Eva und ich uns für einen entspannenden Nachmittag im Hallenbad, wobei die 72m lange Wasserrutsche uns so einige Varianten offen ließ.

Fazit: Ich glaube, man kann nicht sagen, dass es uns – trotz schlechtem Flugwetter – schlecht ginge! *gg*

Sonntag, 25. Mai 2008

PWC Grindelwald ... Tag 1

Trotz vorhergesagter Föhnlage – der aber Gott sei Dank nicht durchbrach - war ein Task heute möglich. Eine Strecke über 38,8 km war ausgeschrieben.



Das Startfenster ging überraschend schnell auf (Bekanntgabe 10 Min. vorher) und die Startboje 30 Minuten später. Einsetzender Rückenwind machte diese Aktion für einige Piloten sehr schwierig. So erwischte es leider auch Martin, der nach einem Startabbruch erst 5 Min. vor öffnen der Startboje starten konnte und somit mit 5 km Rückstand das Rennen begann. Heli, Schuh und ich konnten uns recht gut platzieren. Das Rennen begann und diejenigen die nicht am Hang blieben und tief flogen, wurden durch starke Sinkwerte bestraft um mussten weitere Umwege in Kauf nehmen. Grundsätzlich ging es aber ohne viel Drehen gut voran. Die Bärte waren eher zerrissen und die Basis schwankte zwischen 2100 und 2400. Grundsätzlich wurde das Rennen für Weltcupverhältnisse eher langsam geflogen, kaum einer stieg ständig ins Gas. Beim Anflug auf Interlaken erwischte ich einen 7,7 m/s Aufwind der mich in kürzester Zeit auf 2600 brachte. Mit dieser Höhe konnte ich eine Plateauüberquerung wagen. Gleichzeitig traf ich auch Martin, der energisch versuchte seine verlorene Zeit wieder aufzuholen. Wir flogen beide die direkte Linie Richtung Interlaken wo wir einen Grad von ca. 2000 m überqueren mussten. Ich war etwas tiefer als Martin und musste aufgrund der Spülung (6,3 m/s Sinken) abdrehen und raste mit ca. 50 km/h auf einen gegenüberliegenden Grad zu um nochmals Höhe zu machen. Dies bedeutete aber einen sehr hohen Zeitverlust und ein Umfliegen der „Schynige Platte“, die etwas sportlich ausfiel. Schon beim Blick auf den „Harder Kulm“ wurde mir bang … Abschattung und alle relativ niedrig. Durch meine Spülung kam ich auch recht niedrig an und konnte kaum Höhe machen. Ich riskierte daher und flog weiter zur nächsten Boje (2 km) mit der Hoffnung dort ein letztes mal Höhe zu machen … leider vergeblich. Ich war um 300 m zu weit weg und musste landen gehen … Strecke: 34 km. Heli, Schuh und Martin erreichten das Goal.



3. Schuh
13. Heli
23. Martin
90. Marion

Insgesamt erreichten 40. das Ziel!

PWC Grindelwald ... Overall Result

INFO: Heute fand zusätzlich von Chrigel Maurer ein Weltrekordversucht statt. Ziel war es 200 Infinity Tumblings in Folge zu machen. Er stellte zwar einen neuen Weltrekord auf, jedoch wurde die Zahl nicht ganz so rund ... 198 Stück. Auf seinem Compeo wurden G-Kräfte zwischen 0 und 7 gemessen, die abfolgend (bei jeder Drehung) auf ihn wirkten. Er beschrieb sie wie einen Schlag. Zwar sah es nicht so aus, aber die Tumblings brachten auch Chrigel hart an seine Leistungsgrenze.